Samstag, Januar 29, 2011

Hue - Kaiserstadt

Ihr lieben Bloggerinnen - was hab ich mich über Eure Kommentare zu meinem letzten Eintrag gefreut.
Mich freuts, dass Euch mein Rückblick gefällt und ich ein klein wenig Einblick geben darf in ein fremdes Land und neugierig mache auf fremde Kulturen.

Heut möchte ich Euch Hue zeigen, Hue bedeutet Harmonie
und war bis 1945 Hauptstadt der letzen Kaiserdynastie.
Hue liegt etwa in der Mitte Vietnams, zwischen Hanoi und Saigon.


Zitadelle - Kaiserstadt - Verbotene Purpurne Stadt

Mit Frühsport haben wir den Tag begonnen, denn nach dem Frühstück standen die Räder bereit.
Erstmal haben wir uns mit den Rädern vertraut gemacht und sind dann etwas verhalten gestartet.
Nachdem der Verkehr uns schon als Fussgänger irritiert hatten, durften wir heut aktiv teilnehmen.
Im fließenden Verkehrt geradeausfahren geht noch, links abbiegen mit Gegenverkehr ist das erste mal auf jeden Fall eine Herausforderung.

Ich möchte es jedoch nicht missen, denn es hat auch riesig Spass gemacht.

Genug, jetzt gibts wieder Kultur, Geschichte und Geschichten.
Wir haben den Tag mit dem Besuch der Zitadelle, bzw. der Kaiserstadt gestartet.

Die Zitadelle umschließt die ebenfalls ummauerte Kaiserstadt, in der wiederum die Purpurne verbotene Stadt lag.
Durch das "Mittagstor" betritt man die Kaiserstadt. Auf dem 57m breiten und 4,5m hohen Tor befindet sich der "Pavillon der Fünf Phönixe", von hier aus verfolgte der Kaiser Staatszeremonien.
Hier verkündete auch der letzte Kaiser  Bao Dai  seinen Rücktritt.

 Auf der anderen Seite ist schon der Hof des großen Empfangs zu sehen, sowie die Halle der Höchsten Harmonie. Zu besonderen Anlässen hielt der Kaiser hier Hof.

Dahinter liegt, mit einer weiteren Mauer umgeben, die Kaiserliche Purpurne Stadt.
Jedoch sind hier noch immer die Kriegswunden zu sehen. Wo früher kaiserliche Gebäude standen, findet man derzeit, nur noch von Grün überwucherte Fundamente.

Eines, der wenigen erhaltenen Gebäude ist die kaiserliche Bibliothek.

Vieles wird auch gerade restauriert, um alles wieder herzustellen wird es noch Jahre dauern.
 Trotzdem ist ein wunderbarer Spaziergang und wir hören interessiert zu, wenn unser Guide vom kaiserlichen Leben erzählt. 
Das Leben war geprägt von Zeremonien, Regeln und Vorschriften, auch für die kaiserliche Familie und besonders für die Frauen.
Die Mutter des Königs stand in der Hierachie am höchsten, danach kam die Hauptfrau(en) des Königs, danach die Konkubinen, wiederum in verschiedene Ränge eingeteilt. 
Die wenigsten Frauen hat sich der Kaiser selbst ausgesucht, die meisten wurden im "zugeführt". Oftmals Töchter von Mandarinen. Der Kaiser konnte nicht ablehnen, denn dadurch hätte der Schenkende sein "Gesicht verloren".
Waren die Frauen erstmal in der Purpurnen Stadt gab es kein zurück mehr. In einer langen und harten Ausbildung mussten sie die komplizierten Regeln, des Lebens in der Kaiserstadt erlernen.
Die Konkubinen mussten dem Kaiser Essen anreichen, ankleiden, baden, maniküren und waren Nachtwache an seinem Bett.
 Die Kaisermutter hatte einen eigenen Palast, sowie diesen Pavillon zur Mittagsruhe.

Verwunschenen Torbögen


 Drachen, die uns immer und überall begleiten

 Das Tor der Tugend, eines der 4 Tore, dass in die Kaiserstadt führt
und mit symbolischen Mosaiken die 4 Jahreszeiten darstellt

Im Generationstempel, The-Tempel, finden sich für 10 der 13 Kaiser Altäre zum Gedenken und zur Verehrung.  


Lac Thien
Nach dem "Spaziergang" durch die Kaiserstadt, haben wir uns auf das Mittagessen gefreut.
Unser Guide hatte eine spezielle Empfehlung für uns  -  Lac Thien.
Das Lokal wird von einer taubstummen Familie geführt und bietet als Spezialität "banh khoai" an.
Eine Art Pfannkuchen, mit Sprossen, Shrimps und Fleisch gefüllt.
Jeder, oder fast jeder, schreibt eine Nachricht oder seinen Namen irgendwo auf die Wand, den Kühlschrank, den Ventilator, auf die Balkonbrüstung oder wo immer ein Plätzchen findet.
Die Stifte dafür werden vom Personal extra verteilt. 

Zum Abschied hat jeder aus der Reisegruppe einen selbstgemachten Flaschenöffner bekommen, beschriftet mit Adresse und Datum. In den vielen, vielen Fotoalben, die da ausliegen, sind viele, viele Bilder von Leuten, die ein Foto von sich und Flaschenöffner von zu Hause geschickt haben.


Kim Long
Nach erfolgreicher Stärkung haben wir uns wieder auf die Räder geschwungen und weiter durch die Stadt geradelt, raus aus dem Stadtverkehr in kleine Strassen und Gassen, an einem kleinen Fluss entlang.
In Kim Long haben sich im 19.Jhd Minister und Mandarine Gartenhäuser errichtet.
Die Häuser und Gärten sind nach Feng Shui gebaut und wunderbare Orte der Stille und Erholung.
Einige davon kann man besichtigen, bzw. von der Terasse aus in die Wohnräume sehen.
In den Gärten stehen kleine, romantische Gartenlauben.
Mit etwas Fantasie kann man sich hier ein schönes Abendessen vorstellen....


Thien-Mu-Pagode
Nach den letzten Kilometern zur Thien-Mu-Pagode stellen wir die Räder ab und werden von einigen geschäftstüchtigen Händlerinnen begrüßt.
Einige der mitreisenden Männer werden als Little Buddha begrüßt und auf den Bauch geklopft.
Die Frauen lachen, die Männer grinsen verlegen.


Dann stehen wir vor den Stufen zur Thien-Mu-Pagode, dem Wahrzeichen von Hue

Mit diesem Austin Sedan fuhr 1963 der Mönch Thich Quang nach Saigon. 
Er demonstrierte mit seiner Selbstverbrennung gegen anti-buddhistische Übergriffe der Regierung.

Nach einem letzten Blick auf die Pagode sind wir mit einem Drachenboot den Parfümfluss wieder in Richtung Stadt gefahren.

Am nächsten Morgen hab ich zusammen mit einer lieben Mitreisenden Hue auf eigene Faust erkundet. Mit dem Stadtplan in der Hand haben wir das Hotel verlassen und sind gleich zwei Rikschafahrern in die Arme gelaufen.
Nach Verhandlung des Preises haben wir uns zu einer Fahrt entschlossen.

Als erstes wollten wir zum Dong-Ba-Markt.
 Die Markthalle von aussen macht keinen einladenden Eindruck, doch erstmal in das Marktgetümmel eingetaucht, kann man sich der Faszination nur wieder schwer entziehen.

Die Vielfalt und Farbenpracht, das Leben und Getümmel hat mich nachhaltig beeindruckt.


Unsere beiden Rikschafahrer haben uns nach dem Marktbesuch gegen einen Aufpreis noch zu einer Stadtrundfahrt überredet.

So biegt man da mit der Rikscha links ab...

Mit diesen bewegten Bildern wünsch ich Euch einen schönes und vor allem sicheres Wochenende.

Nächstes Mal fahren wir in die Berge, besuchen Bergdörfer und sehen wunderschöne Landschaften.

Alles Liebe und ein schönes Wochenende
Maria

6 Kommentare:

  1. ...so schön und interessant erzählst du von deiner reise, liebe Maria.
    Habe gerade alles gelesen, es ist faszinierend von diesem fremden Land zu lesen.
    Wünsche dir einen schönen Sonntag,
    liebe Grüße von Birgitt

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  2. Wieder einmal wunderschöne Bilder! Man hat das Gefühl, selber an diesen Orten gewesen zu sein. Eine tolle Reise!

    LG, Svet

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  3. Ich bin wieder mal schwer beeindruckt!
    Wenn es Dir nichts ausmacht, dann bleibe ich noch ein Weilchen und sehe mir diese traumhaften Bilder an!
    GGGGLG, Deine Melissa

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  4. Halloooo liebe Maria ,
    daß sind wirklich sehr schöne Bilder und ganz toll finde ich auch Deine Berichte dazu !!! Es ist schon ein sehr faszinierendes Land ... freue mich auf Deinen nächsten Post ;-)
    Herzliche Grüße Diana

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  5. Liebe Maria,
    eine sehr schöne Erzählung zu sehr schönen Bildern.Ach, ich beneide dich darum.Ich werde es wohl nie erleben dürfen.Diese tollen Erlebnisse werden dich ein Leben lang begleiten.Wie toll!
    GGGlG Diana

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  6. Liebe Maria,

    danke für dein herzliches Willkommen!!!!
    Mei und deine Buidln vo Vietnam san der Hammer und was du alles dazua erzählst... ganz sche vui Arbeit machst du dir da;-)) Da muaß i mi ja ganz sche anstrengen bei meine Indienbuidln...
    Der Verkehr in Indien is a so chaotisch und laut wia in Vietnam ... mia ham immer Auto mit Fahrer ghabt... sonst war des gar net ganga!
    Meld mi bald amoi bei dir, Busserl dei Stadthex

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Herzlichen Dank für Eure Kommentare und Anregungen