Sonntag, Februar 20, 2011

Besondere Eindrücke ...

möchte ich diesesmal mitgeben.
Bei der Fahrt in die Berge Zentralvietnams, der Besuch einiger, von Minderheiten bewohnter, Dörfer und ein Waisenhauss haben mich sehr berührt.
Der ein und andere in unserer Reisegruppe war peinlich berührt und fast jeden haben diese Tage zum nachdenken bewegt.

Wir fahren durch wunderbare Landschaften, vorbei an Wasserfällen.
Regenwald, der seinem Namen Ehre macht.
Wolkenverhangene Berge.


Die Menschen wohnen in unterschiedlichsten Häusern,
einfache Holzhäuser,
oder von aussen mit Lehm verschmiert, wärmt im Winter, kühlt im Sommer.
Gemeindehäuser, je höher umso wohlhabender und bedeutender ist der Ort.


Bevor wir abends in Kon Tum eintreffen, begleiten wir viele Bauern auf dem Weg von der Arbeit auf dem Feld zurück nach Hause.
Zum Teil sitzen bis zu 10 Menschen, Männer, Frauen und Kinder auf den, mit vollen Kaffeesäcken, beladenen Anhängern.
Kilometer um Kilometer reihen sich solche Fahrzeug aneinander, dazwischen Mofas, Radfahrer und Schulkinder zu Fuß.

Wir sind spät drann um noch vor Beginn der Nacht in Kon Tum einzutreffen.
Je dunkler es wird, umso gefährlicher wird auch die Fahrt, denn diese Fahrzeuge sind wohl nur teilweise mit Licht ausgestattet. Zudem ist noch unser Besuch in einem Dorf der Jarai angesagt.

Die Jarai sind die größte Minderheitengruppe, die in den Bergen Südvietnams lebt.
Einst waren sie Nomaden, die nun setzhaft gemacht wurden.

Es empfingen uns riesige, strahlende Kinderaugen.
Unser Reiseführer hatte Süßigkeiten dabei, selbstverständlich, dass die Kinder darauf schon gewartet haben, oder?
Ich hatte ein seltsames Gefühl, durch das Dorf zu gehen, den Menschen bei Ihrem Leben zuzusehen.
Rinder und Hunde, die frei umher laufen, dazwischen die Kinder, die uns lachend begleiten. 
Frauen, die an der Feuerstelle, das Essen für die Familie zubereiten.
Männer treiben das Vieh nach Hause. 

Ich gebe zu, dass ich befangen und nachdenklich bin.
Diese Menschen sehen trotz Ihrer Armut und dem einfachen Leben glücklich und zufrieden aus.
Niemand, der uns traurig oder verbittert entgegenkommt, trotzdem komm ich mir fehl am Platz vor.
Ich überlege, ob es richtig ist, dass Menschen Ihre Kultur und Lebensweise, um des Fortschritt willens, genommen wird? Die Kinder bekommen eine Ausbildung, haben sie aber wirklich bessere Chancen?
Fragen, die ich nicht beantworten kann, die mich jedoch beschäftigen.

Am nächsten Morgen besuchen wir eine wunderschöne katholische Kirche mit einem angeschlossenen Waisenhaus.
Die Kirche ist auch Holz erbaut und ein Kinderchor probt gerade.

In dem Waisenhaus leben 216 Kinder, 96 Jungen, 120 Mädchen, überwiegend aus Familien von Minderheiten.
Auf der abgebildeten Tafel kann man lesen, wie viele Kinder, in welchem Alter im Heim leben, ebenso wieviele Kinder welche Klasse besuchen.
Die Kinder gehen dort zur Schule und werden auch ausgebildet.
Die Kleinsten sind im ersten Stock in einem Schlafsaal untergebracht, der auch tagsüber als Spielraum genutzt wird. Die größeren Kinder schlafen unten in Schlafsälen und werden in verschiedenen Klassenräumen unterrichtet.

Das Waisenhaus finanziert sich überwiegend aus Spenden, dennoch hätte wir auch gerne noch zusätzlich Sachspenden, wie Bücher, Hefte und Stift hier gelassen.

Danach sind wir zu einem Dorf der Jarai gefahren.
Die Menschen leben in Häusern, auf Stelzen gebaut, innen ein großer Raum mit offener Kochstelle.
Unter dem Haus ist oftmals das Vieh untergebracht, sowie auch trocknes Holz.
Fließendes Wasser gibt es nicht, ein Brunnen beim Haus ist schon Luxus.

Tiere leben wie selbstverständlich mit den Menschen zusammen, laufen teilweise frei umher.
Dementsprechen muss man auf seine Schritte achten.
Für uns auch bedenklich wenn man an die kleinen Kinder denkt, die mittendrin sind.

Die Menschen hier, leben vom Kaffeeanbau und Viehzucht. Der Umgang mit Geld ist für sie ungewohnt. Jahrhundertelang lebten sie vom Tauschhandel, das Verständnis für den Wert des Papiers fehlt noch oft, was oftmals zu Benachteiligungen führt.

Auf einer Anhöhe haben wir einen wunderbaren Ausblick.

Auf unserem Weg durch das Dorf, kommen wir zu den Familiengräber, mit den typischen Holzstatuen.
Nach dem Tod eines Menschen sehen die Angehörigen bis zu sieben Jahre täglich nach dem Totenhaus. Nach dieser Zeit wird die Grabstätte mit einer Zeremonie aufgegeben, dabei werden ein Wasserbüffel geopfert, die geschnitzten Holzstatuen angebracht und ein Baum gepflanzt.
Das aufgegebene Totenhaus wird dann sich selbst überlassen, fällt in sich zusammen und verrottet.

Auf dem Weg nach Buon Ma Thuot halten wir an einer Pfefferplantage.
Vietnam gehört zu den wichtigsten Pfefferexporteuren.

Buon Ma Thout ist das Zentrum des Kaffeeanbaus.
Vietnam und Brasilien sind weltweit die größten Kaffeeexporteure.
Französischen Jesuiten haben die Kaffeebohne hierher gebracht. Die Höhenlage, das Klima und der fruchtbare Boden sind hervorragende Bedingungen für den Kaffeeanbau.

Am nächsten Morgen fahren wir durch das Naturschutzgebiet an den Lak-See.
Geplant ist Einbaum-Boot fahren und Elefantenreiten. Das Bootfahren fällt aus, da es ziemlich windig und der See daher sehr unruhig ist.
Ich hab mich eh mehr auf das Elefantenreiten gefreut und lass es mir nicht nehmen, bei der ersten Gruppe dabei zu sein.

Wunderschöne Tiere, zum anfassen nah.

Zuerst schaukeln wir durch das Dorf um dann ein Stück durch den Lak-See getragen zu werden.
Es war ein tolles Erlebnis, diesen großen Tieren so nah zu kommen.

Nach dem Rundritt sind wir noch ein wenig durch das Dorf spaziert, haben den Kindern beim Murmelspielen zugesehen

und haben uns über Schwein und Hühner im Stroh amüsiert.


Nächstes mal gehen wir in einer Garküche der Einheimischen essen.
Ich zeig Euch das Buffet, Küchenchef und die Küche, aber auch nochmals wunderschöne Landschaften, den Nachtmarkt von Da Lat, den Präsidentenpalast und eine  traumhafte Tempelanlage, bevor wir uns ein wenig am Strand erholen.

Ich wünsche Euch allen noch einen wunderschönen Sonntag

Liebste Grüße
Maria

7 Kommentare:

  1. Ein Kommentar von mir und ein kleines Lächeln von dir. :) Finde deinen Bericht sehr gelungen. Versprüht Lebensfreude und macht Spaß zu lesen. Die Bilder sind ja mal wirklich süß!

    AntwortenLöschen
  2. ...es ist immer wieder interessant und spannend mit dir durch Vietnam zu reisen, liebe Maria.
    Es ist schön, so viel von der mir völlig fremden Lebensweise zu erfahren. Beeindruckende Landschaftsbilder.
    Danke, dass du nicht nur die Bilder zeigst, sondern dir auch die Mühe machst, so viel dazu zu erzählen, so ist es doch viel eindrücklicher und informativer.
    Wünsche dir noch einen schönen Sonntag,
    liebe Grüße von Birgitt

    AntwortenLöschen
  3. Liebe Maria,
    das sind wahrlich ganz tolle Erlebnisse, Erfahrungen und Bilder die du da für uns mitgebracht und aufgearbeitet hast - bei jedem Tässchen Kaffe sollten wir eigentlich daran denken, wo er wohl herkommt und welche Mühen dahinter stecken.
    Aber ist es nicht mit all unseren Lebensmitteln so, die wir hier bei uns doch recht billig kaufen können? Die Mühen der Landwirtschaft und Gärtner werden auch hier leicht vergessen.
    Danke für diese Denkanstöße, einen schönen Sonntag noch
    herzlichst
    Gabi

    AntwortenLöschen
  4. Liebe Maria ,
    Deine Bilder und Berichte dazu sind traumhaft schön !!! Kann Dich nun verstehen das Du in dieses tolle Land wolltest !!!
    Vielen Dank für Deine liebe Mail zu meinem Geburtstag ... habe mich sehr darüber gefreut !!!
    Werde mich bei Dir melden ... Nr. habe ich nun ja ;-)))
    GGGGGGGGGGGGLG. Diana

    AntwortenLöschen
  5. Liebe Maria,

    also mit dir auf Reisen zu gehen ist echt schön... du machst dir so eine Mühe das finde ich enorm!!! Vielen Dank... bei mir sitzt immer die ganze Familie und liest oder besser gesagt reist mit;-))
    GGGGLG Ursula

    AntwortenLöschen
  6. liebe Maria,

    hab mich grad bei Dir als Leserin eingetragen, darf ich das ?
    absolut spannend Deine Berichte,kannst Du mir bitte sagen, was die Schweine um den Hals haben? Ein Holz Kummet, oder wie hieß das früher beim Pferd ????

    gggggggglg Claudia

    AntwortenLöschen
  7. Hallo Maria.

    Wie schön deine Menschenbilder sind. Ich finde sowas unglaublich toll.

    Einen superschönen Tag.
    Katharina

    AntwortenLöschen

Herzlichen Dank für Eure Kommentare und Anregungen